Dis-/Abilities – Nicht-/Behinderung und Medien im Kontext der Digitalisierung

Sprecher: Robert Stock, Humboldt-Universität zu Berlin 
Ko-Sprecher: Christian Meier zu Verl, Universität Konstanz
 
Wissenschaftliches Netzwerk, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
 
Die Entwicklung von technischen Hilfsmitteln und ihre Nutzung durch Menschen mit Behinderung ist ein wichtiges, aber bislang nur punktuell bearbeitetes Feld für die deutschsprachige Medienwissenschaft. Es bietet die Möglichkeit, das Verhältnis von divers fähigen Körpern, Sinneserfahrungen sowie Technologien zu analysieren und dabei Begriffe wie Assistenz, mediale Teilhabe und Kooperation kritisch zu reflektieren. Das Netzwerk hat das Ziel, dieses komplexe Zusammenspiel von Nicht-/Behinderung und digitalen Medien zu kartieren und das Forschungsfeld mit innovativen Analyseansätzen zu bereichern.
Über Ansätze der Disability Studies hinausgehend wird die grundlegende Frage aufgeworfen, wie in spezifischen Konstellationen vielfältige Verbindungen von Körper und Technik hergestellt werden. Die Forschungsarbeit der Mitglieder wird eine Vielschichtigkeit von agencies (Handlungsinitiativen) befragen, die sich nicht nur aus menschlichen Körpern, sondern auch aus technischen Apparaten, Prothesen, Algorithmen usw. zusammensetzen. So werden Dis-/Abilities als behindernde und ermöglichende Praktiken zwischen Körpern und Technologien – insbesondere hinsichtlich der Rolle digitaler Vermittlungsinstanzen – ausgelotet.
Entlang von Diskursen, Praktiken und Materialität werden die Begriffe agency, Assistenz, Barrierefreiheit (accessibility) und Konzepte sensorischer Erfahrungen bearbeitet, um die Assoziierungen von Körpern und Technologien zu erforschen. Dabei werden die Verknüpfungen von Dis-/Abilities und digitalen Medien aus unterschiedlichen methodischen Perspektivierungen der beteiligten Disziplinen untersucht.
Der fachliche Schwerpunkt liegt auf einer medienwissenschaftlich grundierten Forschungsarbeit. Diese wird durch die Beteiligung von Forschenden aus der Mediengeschichte, Mediensoziologie, Kulturgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft in einem interdisziplinären Kontext verortet. Insbesondere werden durch das Netzwerk Forschungsansätze, die in den deutschsprachigen Ländern (D-A-CH) entwickelt werden, mit Konzepten der Disability Media Studies aus den USA und Kanada in einen produktiven Dialog zu bringen sein.
 
Accessibility Statement
Dieses wissenschaftliche Netzwerk ist bei allen Programmen und Publikationen der Inklusion und Zugänglichkeit verpflichtet. Wir streben daher an, öffentliche Vorträge und Workshops (ob vor Ort oder virtuell), Video- oder Audiodokumentationen sowie Publikationen barrierefrei zu gestalten. Wo immer möglich werden wir Gebärdensprachdolmetschen, Bildbeschreibungen und weitere Optionen anbieten. Wir sind uns jedoch bewusst, dass an jeder Universität, an der die Mitglieder des Netzwerks forschen und lehren, geeignete Lösungen gefunden werden müssen. Da uns möglicherweise nicht alle notwendigen Anforderungen bekannt sind, bitten wir Sie, uns Ihre Fragen und Bedürfnisse bezüglich der Zugänglichkeitsanforderungen mitzuteilen. Wir sind daran interessiert, Möglichkeiten für einen interdisziplinären Dialog zu schaffen und gleichzeitig Diskussionen mit Aktivist*innen und der breiten Öffentlichkeit zu initiieren.
Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie Fragen haben oder mehr über die Aktivitäten des Netzwerks erfahren möchten.