Additive Manufacturing: Enabling Technologien in der Kindheit

 
Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit dem Technikentwicklungsprozess von kostenlos zur Verfügung gestellten 3D-gedruckten Prothesen von Maker*innen-Netzwerken für Kinder aus technik- und körpersoziologischer Perspektive. Es geht der Annahme nach, dass die Entwicklung dieser Prothesen für Kinder aus unterschiedlichen Gründen eher durch das Enhancement als durch (den Wunsch nach) „Normalität“ charakterisiert ist und somit auch keine Normalisierungspraktik darstellt. Während die Familien/Eltern durch die Prothese oft „Normalität“ für ihr Kind erreichen wollen, streben Maker*innen primär durch die individuelle Entwicklung und Gestaltung mit z. B. Superheld*innen ein Mehr für Kinder an. Dabei steuern Kinder den Prozess der morphologischen (Selbst)Bestimmung maßgeblich mit und äußern den Wunsch nach aktiver (Um)Gestaltung außerhalb der technologicalfixVorstellung. Die 3D-gedruckte Prothese und deren Bedeutung wird dementsprechend im Spannungsfeld Normalität und Enhancement umkämpft. Diese Arbeit rückt den Kindeskörper und ihre Form als Produkt der Gesellschaft hervor, wobei das Kind sozio-(bio-)technische Prozesse aktiv mitgestaltet.