Übersetzungen Sensorischer (Dis-)Abilities in digitalen Spiel-Arrangements

 
Das vorliegende Projekt untersucht die wechselseitigen Beziehungen und Konfiguration von User*innen in digitalen Spielsituationen. Auf der Grundlage von Theorien und Methoden der Science and Technology Studies (STS) bzw. der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) wird nach den Prozessen der sensorischen und körperlichen Übersetzungen und Mitverfertigung im Spielen gefragt – unter jeweils kontextuell spezifischen technischen, kulturellen und diskursiven Bedingungen. Voraussetzung hierbei ist die theoretische Annahme, das Spiele(n) immer ein hybrider, kollektiver Prozess ist, ein ‚feedback loop‘, der sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Akteure versammelt, sie in Beziehung setzt und somit zu Mit-Spielenden im Spielprozess werden lässt. Unter dieser Voraussetzung sind Konsolen, Peripheriegeräte, bestimmte Körpertechniken, die spatiotemporale Anordnung, Regelhaftigkeiten, individuelle Körpermerkmale bzw. subjektive (sensorische und psychische) Eindrücke der Spielenden ebenso handlungsmächtige Akteure wie die menschlichen Spielenden selbst – sie sind als Beziehungsgeflecht, als Akteur-Netzwerk zu betrachten, welches keine ‚Einzelelemente‘ oder Subjekte kennt, sondern nur prozessierende Hybridkonstellationen. Die These ist, dass Abilities oder Disabilities nicht voraussetzbar sind, sondern als Effekt solcher Konstellationen generiert werden.