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Zur Praxis technologisch vermittelter Kommunikation von Menschen ohne Lautsprache

Andreas Wagenknecht
 
Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage: Wie gestalten Technik und Medien den Alltag, soziale Praktiken und das Leben mit einer körperlichen Behinderung? Empirische Antworten auf diese Frage werden am Beispiel der medientechnisch strukturierten Kommunikation mittels Sprachcomputer von Menschen mit infantiler Zerebralparese und ohne Lautsprache gesucht. Spricht jemand vermittelt durch einen Sprachcomputer, so entstehen durch diese Medientechniken komplexe soziale Praktiken, die den Alltag und das Leben der Nutzer*innen maßgeblich prägen, ermöglichen und/oder behindern. Auf der Basis soziologischer Praxistheorien werden zwei Themen verhandelt: Erstens geht es grundsätzlich um die Bedeutung von verkörpertem Wissen für die Teilhabe an sozialen, medientechnologisch vermittelten Praktiken. Die wechselseitigen Beiträge von Körpern und Dingen für den Vollzug alltäglicher Praktiken der Wahrnehmung und Kommunikation stehen hier im Mittelpunkt. Des Weiteren zeigt sich am Gebrauch moderner Technologie von Menschen mit körperlichen Behinderungen wie Assistenz, Kooperation und Agency im Vollzug alltäglicher Praktiken und sozialer Interaktionen verhandelt werden.