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Sinnespraktiken im Kontext ermöglichender und behindernder Medien

 
Sinnesdatenspeichernde Medien haben seit der Wende zum 20. Jahrhundert unsere menschliche Wahrnehmung, unsere Mobilität, Kommunikation und Wissenshorizonte erweitert und ergänzt, indem sie Grenzen beständig verschieben oder neu ausloten und uns neue Fähigkeiten entwickeln lassen.
Für Menschen, die in ihrem Alltag medientechnische Assistenzsysteme, Prothesen oder Implantate nutzen, (aber nicht nur für sie) ergibt sich dadurch ein komplexes Wechselspiel zwischen menschlichen Sinnen und spezifischen soziomateriellen Konstellationen, dass es genauer zu beobachten und ethnographisch zu erforschen gilt. Mein Beitrag wird die praktische Frage stellen, wie man dieses Wechselspiel beschreibbar machen kann. Am Beispiel der Netzwerkprojekte und einer eigenen Fallstudie werde ich ein Augen- und Ohrenmerk auf die Praktiken lenken, die der Umgang mit medientechnischen Hilfsmitteln hervorruft. Gleichzeitig möchte ich für die eigenen Un-/Fähigkeiten, Einschränkungen und Behinderungen sensibilisieren, die unsere Forschungsmethoden und Forschungsmedien mit sich bringen können. Dabei frage ich auch konkret nach den gegenseitigen Einflussmöglichkeiten von Disability Studies und Medienwissenschaft und zeige fruchtbare Synergien auf.